Aufbaubatterien für die unabhängige Stromversorgung
Auf dem Weg mit dem Camper in den nächsten Urlaubsort legen Sie eine Pause ein, wollen sich einen Kaffee kochen und das Smartphone laden? Vor allem wenn der Motor des Wohnmobils nicht läuft, muss der Strom für elektronische Geräte über andere Wege bezogen werden. Mit Aufbaubatterien unterstützen und gewährleisten Sie Ihre Stromversorgung während Ihrer Reise. Dafür sollte die Batterie Temperaturschwankungen sowie hohe Ströme bewältigen, tiefe Entladungen vertragen und gasungsfrei sein.
Haben Sie erst einmal die passende Versorgerbatterie für Ihr Wohnmobil gefunden, ist es an der Zeit diese einzubauen. Doch wie funktioniert das eigentlich und was gibt es dabei alles zu beachten?
Versorgerbatterie sicher verbauen: So geht’s!
Generell sollten Zweitbatterien stets unabhängig von der Starterbatterie verbaut werden. Durch die strikte Trennung zwischen den beiden Batterien mittels Relais, wird der Entladung der Starterbatterie vorgebeugt.
Hier erklären wir Ihnen, wie eine Bordbatterie richtig verbaut wird!
1. Der optimale Platz zum Verbauen
Oftmals ist für die Aufbaubatterie eine Vorrichtung unter dem Fahrersitz vorgesehen. Grundsätzlich gibt es aber nicht den einen perfekten Platz, um die Batterie zu verbauen.
Idealerweise liegt die Batterie in Nähe zur Starterbatterie und möglichst so, dass sie nicht im Weg ist. Dafür eignen sich die Fläche unterm Fahrersitz, der Koffer- oder Motorraum.
2. Einsetzen der Batterie
Bevor Sie die Bordbatterie einsetzen, stellen Sie unbedingt die elektrische Anlage und/oder Solaranlage aus!
Setzen Sie die Batterie im besten Fall in die dafür vorgesehene Vorrichtung. Falls in Ihrem Wohnmobil keine vorhanden ist, können Sie sich zur besseren Stabilisation auch eine Batteriehalterung besorgen und einbauen.
3. So gelingt das Anschließen der Zweitbatterie!
Je nach Batterietyp ist zudem auf eine angemessene Lage beim Einsetzen zu achten. Lithium Akkus können in jeder erdenklichen Position eingebaut werden. Sie vertragen auch Schräglagen. Blei-Säure Batterien hingegen sollten wegen der Auslaufgefahr von Säure immer aufrecht eingebaut werden. Auch AGM (VRLA) und GEL Akkus vertragen nicht jede Einbauposition und sind aufrecht zu platzieren.
Nachdem Sie die Batterie eingesetzt haben, geht es nun ans Anschließen. Verbinden Sie dazu das Pluskabel mit dem Pluspol und erst anschließend das Minuskabel mit dem Minuspol. Achten Sie darauf, dass sich die beiden Kontakte dabei nicht berühren. Für besseren Schutz können Sie den Pluspol nach dem Anschließen der Kabel mit einer Polabdeckung abdecken.
Handelt es sich bei Ihrem Projekt um einen Selbstausbau, müssen Sie vor dem Einsetzen und Anschließen noch passende Stromkabel verlegen.
4. Gute Befestigung für Sicherheit im Camper
Damit Ihre Bordbatterie während des Beschleunigens, starken Abbremsens oder auf unebenen Wegen nicht verrutscht, sollten Sie den Akku vernünftig sichern. Am besten befestigen Sie die Batterie mit Sicherheits- bzw. Spanngurten, welche im Boden des Fahrzeugs verankert sind und statten Sie rundherum mit ausreichend Polstern aus.
So stellen Sie einen festen und standhaften Sitz der Bordbatterie sicher!
5. Verbraucher an die Stromquelle anschließen
Stecken Sie mittendrin im Projekt „Camper-Selbstausbau“? Dann müssen Sie mit dem Ausbau Ihrer Elektronik auch die elektronischen Verbraucher an Ihre Stromquelle anschließen. Vereinfacht gesagt werden dazu alle Ihre Geräte über Stromkabel mit einem Sicherungskasten verbunden, welcher die Verbindung zur Batterie herstellt.
Dazu schließen Sie alle Plusleitungen der elektronischen Geräte an die Sicherungen des Sicherungskastens und die Minusleitungen sammeln Sie auf einer Neutralleiterklemme, welche Sie auch im Sicherungskasten verstauen können. Die Versorgungsbatterie ist mittels Ihres Pluskabels mit dem Sicherungskasten verbunden und verteilt so den Strom auf Ihre Geräte.
Damit der Strom nie ausgeht!
Endlich: Die Versorgerbatterie ist in Ihrem Camper verbaut und es kann auf Reisen gehen! Damit die Zweitbatterie Ihnen allerdings lange und zuverlässige Dienste erweist, sollten Sie auch immer auf eine regelmäßige Nachladung achten. So können Sie Tiefenentladung und einer Schädigung des Akkus vorbeugen.
Für den Ladevorgang gibt es verschiedene Wege: Zum einen können Sie die Aufbaubatterie über die Lichtmaschine bzw. den Generator und zum anderen über Landstrom, eine Solaranlage, einen Benzin-Generator oder eine Brennstoffzelle wieder aufladen. Wir setzen hier das Laden per Landstrom oder Lichtmaschine voraus, da diese Vorgänge der Basisausstattung der meisten Camper entsprechen.
Laden über Landstrom
Bei diesem Prozess zum Aufladen Ihrer Wohnmobilbatterie benötigen Sie normalerweise lediglich ein passendes Ladegerät. Dieses schließen Sie dann ganz einfach mit einem Verlängerungskabel an Ihrer Außensteckdose am Camper sowie über eine fixe Netzsteckdose am Stellplatz an.
Laden über den Generator
Beim Laden über die Lichtmaschine des Fahrzeugs sollten Versorger- und Starterbatterie möglichst parallelgeschaltet werden, sodass eine Aufladung während der Fahrt möglich ist. Allerdings sollten Sie dann beim Einbau der Zweitbatterie darauf achten, dass Sie ein Trennrelais zwischen die beiden Akkus schalten.
Funktion eines Trennrelais
Über das Trennrelais wird dann einerseits die Versorgung von Starter- und Versorgerbatterie während des Ladens geregelt, andererseits trennt es die Batterien sobald der Motor abgestellt ist zum Schutz vor einer Entladung der Starterbatterie. Es ist also definitiv empfehlenswert ein solches Trennrelais einzubauen.
Ladebooster vs. Trennrelais
Eine noch bessere Alternative zum Trennrelais ist ein Ladebooster, welcher die Batterieladung während der Fahrt übernimmt. Er bedient sich am Strom der Starterbatterie und speist diesen genau nach Ladekennlinie in die Aufbaubatterie ein. Dabei bringt der Ladebooster auch noch zwei entscheidende Vorteile mit sich:
- Er überwacht die Spannung der Starterbatterie und entnimmt dieser erst Strom, wenn die Starterbatterie ausreichend geladen ist.
- Die Bordbatterie kann niemals überladen werden, da der Ladebooster bei ausreichender Ladung den Ladevorgang stoppt und in den Modus der Erhaltungsladung schaltet.
Achtung: Bei Fahrzeugen mit Abgasnorm Euro6 ist immer ein Ladebooster zu empfehlen, da ein Trennrelais die Batterie bei diesen Mobilen nicht mehr ausreichend laden kann.