Das sind die häufigsten Fehler im Umgang mit Batterien
1. Tiefenentladung der Batterie
Oft ist es einem gar nicht so bewusst, dass eine zu tiefe Entladung bereits zu irreparablen Schäden an der Batterie führen kann. Deshalb ist es umso wichtiger ein so gravierendes Problem gar nicht erst entstehen zu lassen.
Die Ursache:
Die wiederholte Tiefenentladung des Akkus kann im schlimmsten Fall zu einer Sulfatierung und somit einem ziemlich schnellen Ende für die Batterie führen. Dabei gibt es einige Ursachen, die diesen Vorgang auslösen können:
- Einbau der falschen Batterie hinsichtlich Technologie, Spannung und Kapazität
- Zu häufige Kurzstreckenfahrten mit dem PKW
- Ladegerät ist nicht kompatibel zum Akku
- Ladegerät hat einen Defekt
- Nach Verlassen des Wagens bleibt die Fahrzeugbeleuchtung oder andere elektronische Verbraucher an
- Fahrzeug könnte einen „heimlichen“ Verbraucher haben, der weiter Strom zieht
- Eine gering geladene Batterie bei starkem Frost bzw. kalten Temperaturen außerhalb
Die Lösung:
Um wiederkehrende Tiefenentladungen zu vermeiden, empfehlen wir das regelmäßige Nachladen der Batterie. So wird eine frühe Schädigung des Akkus meist vermieden. Sollten Sie eher selten Kurzstrecken fahren, ist das manuelle Nachladen nicht zwingend notwendig, weil die Batterie so die Möglichkeit hat sich während der langen Fahrt wieder aufzuladen.
Um den Einbau einer falschen Batterie zu vermeiden, achten Sie unbedingt auf die Fahrzeugherstellerinformationen oder orientieren Sie sich an der Altbatterie. Verwenden Sie ebenso das passende Ladegerät für Ihren Akku und schalten Sie alle Verbraucher beim Verlassen des Fahrzeuges aus.
2. Falscher Anwendungsbereich
Teilweise kommt es vor, dass Starterbatterien als Versorgerbatterien und umgekehrt eingesetzt werden. Dies führt allerdings zu nachhaltigen Schäden an der Batterie, da sie nicht gemäß ihres Einsatzzwecks verwendet wird.
Die Ursache:
Starterbatterien sind extra für den Motorstart ausgelegt und liefern für eine kurze Zeit beim Anlassen des Motors eine besonders hohe Strommenge. Versorgerbatterien hingegen versorgen die elektronischen Verbraucher langfristig und gleichermaßen mit Strom. Somit bieten Versorger nicht die Funktion eine einmalig hohe Stromabgabe für den Motorstart zu liefern und Starter bieten keine dauerhafte Versorgung. Bei Verwechslung kann es zu Prozessen innerhalb der Batterie kommen, welche den Akku schneller altern lassen und zu einem hohen Verschleiß führen.
Die Lösung:
Diese beiden Batterietypen sollten dementsprechend unbedingt auseinandergehalten werden. Verwenden Sie stets eine Starterbatterie für den Motorstart und eine Versorgerbatterie für eine gute Dauerstromabgabe. Achten Sie in den Produktbeschreibungen der Akkus stets auf den korrekten Anwendungsbereich und ob dieser mit Ihrem Einsatzzweck übereinstimmt.
3. Die Kapazität ist nicht statisch
Die Angabe der Kapazität in Batteriebeschreibungen soll als Orientierungswert dienen, führt aber des Öfteren zu Verwirrung. Denn es gibt unterschiedliche Kapazitätswerte, welche verschieden zu bewerten sind.
Die Ursache:
Die Werte C5, C20 und C100 vergleichen die Kapazität. Im Wesentlichen sagen diese aus, wie viel Kapazität (Ah) ein Akku über eine bestimmte Laufzeit hat, wenn eine gewisse Menge an Strom entnommen wird. Denn umso niedriger der Entladestrom (A), desto länger die Entladezeit (h) sowie die Lebensdauer einer Batterie und umgekehrt. Mehr zu den Deutungen der Kapazitäten finden Sie auch in unserem Batterielexikon.
Die Lösung:
Generell werden Starterbatterien zumeist mit der Angabe C20 ausgezeichnet. Versorgerbatterien hingegen mit C100, aber dennoch teilweise auch mit der Angabe C20. Beachten Sie am besten vor Ihrem Kauf die Vergleichswerte, um die für Sie passende Batterie zu kaufen. Denken Sie ebenso daran, dass die tatsächliche Kapazität im individuellen Fall zusätzlich durch andere Einflussfaktoren, wie zum Beispiel der Temperatur, variieren kann. Wenn Sie lange etwas von Ihrer Batterie haben wollen, sollten Sie für die Versorgung Ihres Fahrzeugs einen gleichmäßigen bis niedrigen Entladestrom verwenden.
4. Falsche Lagerung der Batterie
Es kommt vor, dass Batterien saisonbedingt ausgebaut und gelagert werden. Dies ist zum Beispiel oft bei Motorradbatterien der Fall. Denn in den kalten Jahreszeiten wird das Motorrad nicht gefahren und die Batterien nicht benötigt.
Die Ursache:
Batterien verlieren an Lebensdauer, wenn sie falsch oder auch zu lange gelagert werden. Denn ohne Vorsichtsmaßnahmen kann es zu einer Sulfatierung der Batterie kommen. Dabei entstehen grobkörnige Ablagerungen aus weißen Bleisulfat-Kristallen an der Oberfläche der Elektroden. Dadurch gibt es weniger aktive Fläche der Elektroden und die Reaktionsfähigkeit sowie die Leistung wird beeinträchtigt. Auch Lade- und Entladeströme verringern sich und der Schwefel aus der Säure kristallisiert sich, was zu einer verminderten Kapazität führt.
Die Lösung:
Sie sollten die Batterie immer sauber und trocken verstauen, wenn Sie sie lagern möchten. Ansonsten können Schmutz und Feuchtigkeit Kriechströme zwischen den Polen begünstigen und somit eine schnellere Entladung des Akkus fördern. Mindestens genauso wichtig ist spätestens alle sechs bis acht Wochen während der Lagerung das Prüfen und Nachladen der Batterie.
Fazit
Es gibt vier Hauptgründe warum Ihre Batterie schneller altert und Sie gezwungen sind frühzeitig eine neue anzuschaffen. Um dem entgegen zu wirken beachten Sie einfach unsere Tipps. Denn so ist es möglich das Beste an Leistung aus Ihrer Batterie herauszuholen!